Mack Rides: Meister der Adrenalin-Kicks

Von exklusiven Wohnwagen für Schausteller bis zu megaschnellen Achterbahnen wie dem „blue fire Megacoaster“: Hier erzählt Günter Burger, wie er seit fast 40 Jahren die Geschicke der Achterbahn-Schmiede Mack Rides prägt und wie die spektakuläre Achterbahn Mack Rides nach vorne katapultierte. 

Der technische Direktor Günter Burger mit Geschäftsführer Christian Freiherr von Elverfeldt und Vertriebs- & Marketingleiter Thorsten Köbele (v. l.).
Der technische Direktor Günter Burger mit Geschäftsführer Christian Freiherr von Elverfeldt und Vertriebs- & Marketingleiter Thorsten Köbele (v. l.).

Als Schreiner an der Hobelbank fing Günter Burger 1984 bei Mack Rides an. Er fertigte geräumige Wohnwagen, in denen die Schausteller-Familien auf dem Rummel übernachteten. Wer heute durch die Produktionshallen in Waldkirch läuft, sieht hochmoderne Roboter, die Achterbahnen für die ganze Welt fertigen. Die dafür benötigte Soft- und Hardware programmiert Mack Rides selbst. Günter Burger, inzwischen technischer Direktor, ist fest mit der Erfolgsgeschichte des Unternehmens verbunden. „Bei Problemen und der Suche nach Lösungen kam ich oft zum Einsatz, das hat mich sicherlich sehr geprägt“, erzählt der heute 58-Jährige. Sein Weg führte ihn von der Schreinerei über den Anlagenbau bis zum Finanz-Controlling.

„Mack Rides zählt heute zu den weltweiten Marktführern in der Entwicklung und Produktion von Fahrgeschäften für Freizeitparks. Über 90 Prozent der Produkte werden exportiert. Viele Attraktionen im Europa-Park wurden hier in Waldkirch gebaut, obwohl es nach meinem Geschmack sogar noch mehr sein könnten.“

2009 katapultierte der „blue fire Megacoaster“ Mack Rides in die erste Liga der Achterbahn-Hersteller.
2009 katapultierte der „blue fire Megacoaster“ Mack Rides in die erste Liga der Achterbahn-Hersteller.

Ein echter Meilenstein war 2007 die Entwicklung des “blue fire Megacoaster“. „Davor haben wir reine Familien-Attraktionen gebaut, also sehr bodennah und ohne Überkopf-Elemente.“ Besonders Michael Mack setzte sich dafür ein, zum ersten Mal einen Megacoaster zu entwickeln – mit Launch-Start und Looping! Selbst die Diagonal-Verstrebungen, die die Lasten der 3,8-g-Beschleunigung ableiten, sind patentiert. „Wir haben dem Statiker eine Skizze auf den Tisch gelegt und gefragt: Kann das so funktionieren? Drei Tage später hat er angerufen: Ja, es geht tatsächlich!“

„Für den ‚blue fire Megacoaster‘ haben wir jedes einzelne Teil neu entwickelt – vom Fahrwerk bis zum Fahrzeug-Design, zum Beispiel die Sitze ohne Schulterbügel. So was gab es auf dem Markt nicht!“

In den Produktionshallen in Waldkirch und Herbolzheim arbeiten heute circa 200 Mitarbeiter.
In den Produktionshallen in Waldkirch und Herbolzheim arbeiten heute circa 200 Mitarbeiter.

Seitdem ist die Achterbahn ein fester Bestandteil des Europa-Park und einer der ersten Anlaufstellen für echte Adrenalin-Junkies: In 2,5 Sekunden werden die Besucher von 0 auf 100 km/h katapultiert und rasen in spektakulären Fahrfiguren haarscharf vorbei an den zerklüfteten Felslandschaften Islands. Immer wieder schlängelt sich der Zug vorbei an spröden Felswänden und kämpft sich unterirdisch durch das Gestein, bevor er sich schließlich durch den höchsten Looping einer Katapultachterbahn Europas dreht. Auf der 1000 Metern langen Strecke reihen sich die Thrill-Elemente quasi nur so aneinander, denn neben dem besagten Looping stehen auch eine gewagte 360°-Schraube und zwei weiteren Überkopf-Elementen auf dem Programm!

Alles steht Kopf! Auf dem „blue fire Megacoaster“
Alles steht Kopf! Auf dem „blue fire Megacoaster“

Momentan laufen 15 Patente, bei denen Burger Miterfinder ist – circa zehn schlummern noch in der Schublade. Dabei hat er sich immer dafür eingesetzt, dass das Know-how im Unternehmen aufgebaut wird. „Nur dank der Erfahrung und der Leidenschaft unserer Mitarbeiter können wir immer wieder Neues auf den Markt bringen“, sagt Burger. „Mir ist es wichtig, dass neben dem Tagesgeschäft Raum für Innovationen und fürs Ausprobieren bleibt.“

Ein starkes Team: Mack Rides entwickelt und baut Achterbahnen für die ganze Welt.
Ein starkes Team: Mack Rides entwickelt und baut Achterbahnen für die ganze Welt.

Außerdem wurde Mack Rides kürzlich für das Wasserfahrgeschäft „Rocking Boat“ mit dem Brass Ring Award „Best New Concept“ ausgezeichnet. Die Innovation wurde bereits bei „Piraten in Batavia“ im Europa-Park als Dekoration getestet und hat mittlerweile zahlreiche Ausbaustufen. Das schienengebundene Fahrzeug kann kleine Abfahrten bewältigen, sich vorwärts und rückwärts steuern lassen und wie ein Rafting Boot die Wasserbewegungen aufnehmen. Christian Freiherr von Elverfeldt, Geschäftsführer bei Mack Rides, ist begeistert:„Wir sind extrem stolz auf diese Auszeichnung des Weltverbands – er spiegelt die Innovationskraft unseres Unternehmens und die Vielfalt unserer Produkte perfekt wider. Unsere Kunden sehen bereits das Potenzial dieses Attraktionstyps und wir können uns bereits über reges Interesse freuen.“

Michael Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Park, (r.) und Günter Burger (l.) freuen sich über die internationale Auszeichnung.
Michael Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Park, (r.) und Günter Burger (l.) freuen sich über die internationale Auszeichnung.

Also wenn eines sicher ist, dann, dass sich die Besucher und Fans des Europa-Park Erlebnis-Resort auch in Zukunft auf viele weitere Innovationen aus dem Hause Mack freuen dürfen!