Von den Schienen in die Lüfte

Die Mitarbeiter des Europa-Park Erlebnis-Resorts sind so vielseitig und facettenreich wie Deutschlands größter Freizeitpark selbst, aus diesem Grund stellen wir euch heute ein langjähriges Mitglied der Europa-Park Belegschaft näher vor: Manfred Wekerle ist Teamleiter der Attraktion „Panoramabahn“ und in seiner Freizeit begeisterter Modellflugzeugbauer, sogar einen Flieger im Europa-Park Design hat der 60-Jährige schon konstruiert. – Seid ihr bereit abzuheben?

Wenn Manfred Wekerle mit seinem Modellflieger im Europa-Park Design durch Deutschlands größten Freizeitpark läuft, wird er selbst zur Attraktion. Groß und Klein bestaunen das besondere Fluggerät und fragen interessiert nach: „Kann der wirklich fliegen?“ oder „Haben Sie den tatsächlich selbst gebaut?“. Einige möchten Fotos schießen von und mit der kleinen A-320, die eine detailgenaue Nachbildung des Eurowings-Airliners ist. Für gewöhnlich ist Manfred Wekerle aber nicht mit seinem Modellflieger im Europa-Park unterwegs, er ist Zugfahrer der „Panoramabahn“ und dreht seine Runden, um Besucher von Deutschland über England und Spanien bis nach Russland zu befördern. Bereits seit 2017 arbeitet er im Europa-Park und ist seit 2020 sogar Teamleiter der Attraktion. An seiner Arbeit schätzt der Europa-Park Mitarbeiter vor allem den Kontakt mit den Menschen, insbesondere mit den Kindern:

„Am besten gefällt es mir, wenn die Kinder anfangen zu lächeln. Manchmal lasse ich sie vorne auf den Zug sitzen und Mama und Papa dürfen Fotos machen. Da sind dann alle glücklich und das ist es, was mich freut. Da muss ich auch sagen, habe ich ein bisschen Glück, dass ich das als Teamleiter einfach machen darf.“

Ein normaler Arbeitstag im Team der „Panoramabahn“ beginnt morgens um 07:30 Uhr, dann werden die Züge für den Betrieb hergerichtet. Ab 09:00 Uhr, wenn der Europa-Park seine Tore öffnet, fahren die Züge von Bahnhof zu Bahnhof und bieten den Besuchern die Möglichkeit, sich entspannt fortzubewegen und dabei allerhand schöne Ecken zu bestaunen. Am Abend ist die „Panoramabahn“ bis Parkschluss in Betrieb, solange bis kein Gast mehr da ist. So reibungslos und strukturiert läuft aber nicht jeder Tag ab. Lachend erzählt Manfred Wekerle von einem Zwischenfall der letzten Jahre:

„Ich hatte mal eine Panne hinten an der „Tiroler Wildwasserbahn“. Da ist mir der Zug entgleist. Das ist eigentlich nicht so schlimm, das kann man gut regeln. Nur bin ich beim Aussteigen auf der Schwelle ausgerutscht und ins Wasser gefallen.“

Während Manfred Wekerle beruflich auf Schienen unterwegs ist, geht es für ihn in seiner Freizeit hoch hinaus, denn der gebürtige Schwabe baut und fliegt leidenschaftlich gerne Modellflugzeuge. Die Begeisterung für das Fliegen hat er von seiner Mutter, die ihm mit zehn Jahren einen Segelflug geschenkt hat. „Seitdem bin ich infiziert von der Fliegerei“, schmunzelt er. Im jungen Alter von elf Jahren hat Manfred Wekerle seinen ersten eigenen Flieger gebaut und ist damit abgehoben. Gemäß dem Sprichwort „Aller Anfang ist schwer“ musste er damals einige Rückschläge einstecken. „Bevor es dann endlich geklappt hat, war der Flieger zehn Mal kaputt,“ erzählt Manfred Wekerle. Zwei Jahre später tritt er in den Flugverein in seiner Heimat Kirchheim unter Teck ein, wo er bis zu seinem Umzug in den Offenburger Raum Mitglied bleibt. Inzwischen ist er beim Flugverein Kehl-Sundheim aktiv. Besondere Ereignisse sind für den begeisterten Modellbauer Flugtage. Sein Flugverein in Kehl-Sundheim organisiert alljährlich ein spektakuläres Event rund um das Thema Fliegen. Gemeinsam mit Vereinsmitgliedern besucht Manfred Wekerle aber auch Veranstaltungen anderer Flugvereine, zum Beispiel in Biberach oder Achern. Stolz erzählt er von einer ganz besonderen Reise:

„Ich war mal auf Flugtagen in Dubai. Das war eine ganze Woche von einem Scheich organisiert und der hat alles bezahlt, den Flug, das Hotel, alles. Das war wunderschön. Der Scheich hat da extra einen Flugplatz für die Weltmeisterschaft im Jetfliegen bauen lassen. Wir waren quasi das Vorprogramm, 35 bis 40 Piloten von Flugvereinen auf der ganzen Welt.“

Bei solchen Flugtagen fliegt der Modellfliegerfan gerne Vorführungen, an Wettbewerben möchte er jedoch nicht teilnehmen.

„Das mache ich grundsätzlich nicht. Da gibt es dann viele Vorgaben, wie man den Flieger bauen und fliegen muss. Das ist dann zu viel Zwang und für mich kein freies Fliegen mehr. Ich mache lieber eine Vorführung. Da habe ich ein Programm, das sitzt, das übe ich auch vorher.“

Die größte Freude hat er aber nicht bei seinen Vorführungen, sondern daheim in seinem Keller. Es ist das Tüfteln, das ihm Spaß macht. „Ich tüftle manchmal an Sachen wochenlang und es will einfach nicht funktionieren. Manchmal hat man ein Blackout, da geht dann gar nichts mehr. Da muss man abschalten und was Anderes machen, zum Beispiel ins Freibad gehen. Und dann irgendwann auf einmal hat man eine Idee und dann heißt es ab in den Keller.“ Feinheiten und Details liegen dem geschickten Modellbauer sehr am Herzen: „Beim Bauen sind es das Detail, die Genauigkeit, das Finish, was am meisten Spaß macht.“

Insgesamt hat Manfred Wekerle aktuell 16 Modellflieger daheim. Die Hälfte davon hat er mit Bausatz und Anleitung gebaut, die andere Hälfte ist Marke Eigenbau. Der Bauplan stammt dabei von ihm und auch die Teile beschafft oder produziert er selbst. Eben ein solches DIY-Projekt war auch der Nachbau des Eurowings-Airbus 320 im Europa-Park Design.

„Das war eigentlich schon immer ein Traum von mir, den Flieger im Europa-Park Design mal nachzubauen. Während Corona ist das ein bisschen eingeschlafen und dann hat mich mein Sohn irgendwann wieder drauf gebracht.“

Und so wurde geplant, getüftelt und gebaut bis der Airliner fertig war. Rund zwölf Monate hat der Flugzeugliebhaber daran gearbeitet, um eine detailgetreue Nachbildung des großen Originals zu schaffen und das ist ihm gelungen. Inzwischen entstand in seinen Werkstätten sogar schon ein weiterer Flieger im Design der Wasserwelt Rulantica. Auf die Frage nach neuen Projekten wird klar, Manfred Wekerle ist noch lange nicht müde vom Modellfliegerbauen und auch der Europa-Park soll weiterhin eine Rolle spielen:

„Ich würde gerne das Europa-Park Flugzeug in größer nachbauen. In etwa in der Größe von dem Flieger, der vorne im „Voletarium“ ausgestellt ist. Obwohl ich auch noch eine andere Idee hätte, da muss ich mit Thomas Mack aber nochmal darüber reden. Ich würde gerne einen Hubschrauber mit zwei bis zweieinhalb Meter Rotordurchmesser bauen und den mit einer Europa-Park Lackierung verzieren, zum Beispiel mit Ed Euromaus und seinen Freunden. Man könnte auch ein paar Details einbauen, zum Beispiel, dass sich Ed Euromaus an einem Seil vom Hubschrauber abseilt. So einen Hubschrauber könnte man dann auch bei Events im Europa-Park oder dem Hotel-Resort vorfliegen lassen. Ob auf der Piazza im Hotel „Colosseo“ oder auf dem „Luxemburger Platz“, überall wo ich fünf auf fünf Meter Startfläche habe, kann der Hubschrauber abheben. Ja das wäre ein schönes Projekt, auf das ich große Lust hätte.“

Ihr könnt also gespannt sein und Ausschau halten – vielleicht entdeckt ihr schon bei eurem nächsten Besuch im Europa-Park den selbstgebauten Hubschrauber von Manfred Wekerle hoch oben am Himmel. Und bis es soweit ist, könnt ihr euch den kleinen Eurowings-Airliner hier auf unserem Europa-Park YouTube-Kanal in Aktion ansehen.

 

Geschrieben von Isabelle Mader