Morgenroutine eines Megacoasters
Es ist 7.00 Uhr morgens. Viele schlafen noch. Aber in der Wartungshalle des blue fire Megacoaster laufen da bereits die Vorbereitungen für den Betrieb auf Hochtouren. Jeden Tag, bevor der Europa-Park seine Tore öffnet, wird die Achterbahn gründlich geprüft und gewartet. Alles muss stimmen, denn die Sicherheit steht an erster Stelle. Was zur täglichen Routine gehört und vieles mehr, erklärt uns Loic Schneider. Er leitet das Team und sorgt dafür, dass die beliebte Attraktion pünktlich zu Parkbeginn fahrbereit ist.
Die Morgenroutine beginnt jeden Tag pünktlich um 7.00 Uhr. Die Schlosser und der Teamleiter treffen sich und tauschen sich über den Zustand der Bahn aus – schließlich muss von Zeit zu Zeit etwas ausgetauscht werden. Um welche Teile es sich dabei handelt, wird nicht nur durch einen visuellen Check geprüft. Die Schlosser achten beim Fahren der Bahn auf ungewöhnliche Geräusche, die ihnen verraten, was ausgebessert werden muss. Jahrzehntelange Erfahrung ist notwendig, um eine solche Kontrolle durchführen zu können. Nach dem Austausch geht es ran an die Züge. Das zuvor Besprochene wird umgesetzt, verschiedene Teile des Wagens geschmiert und die Profis werfen nochmal einen letzten Blick auf die Züge, bevor diese die Wartungshalle verlassen dürfen. Die häufigste Wartungsmaßnahme ist übrigens das Wechseln der Räder. Jeder der fünf Züge besitzt 120 Räder, die aufgrund der hohen Belastung am schnellsten verschleißen und daher regelmäßig ausgetauscht und aufbereitet werden. Ausreichend Ersatzräder sind daher in der Wartungshalle immer vorhanden.
Die europäischen und insbesondere die deutschen Sicherheitsvorschriften zählen zu den strengsten weltweit. Die Bahn wird neben dem täglichen Check jede Saison vom TÜV abgenommen. Außerdem werden alle vier Wochen die Sitzgestelle und deren Schweißnähte überprüft. Auf die Frage, warum die Kontrolle so wichtig ist, antwortet Loic:
“In erster Linie wegen der Sicherheit der Gäste. Wenn wir uns in einer Sache unsicher sind, bleibt der Wagen in der Wartungshalle.”
Nach einer Testfahrt ohne und einer mit Personal ist die Bahn dann einsatzbereit. Sie wird heute knapp 1400 Personen pro Stunde befördern. Bis zu 600 Starts am Tag leistet die Achterbahn. Kein Wunder also, dass die Laufräder in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Um die Bahn zu betreiben, sind insgesamt acht Personen notwendig. Jede halbe Stunde wechseln die Teammitglieder ihre Positionen, sodass jeder einmal die Achterbahn bedient, am Eingang die Größe und das Alter kontrolliert, am Bahnhof die Plätze zuweist und die Bügel überprüft. Bevor Loic Schneider hier die Teamleitung übernommen hat, arbeitete er bei der Wasserachterbahn Atlantica SuperSplash im Portugiesischen Themenbereich. Er schwärmt für seine Lieblingsachterbahn:
“Als ich das Angebot bekommen habe, hierher zu wechseln, musste ich nicht lange nachdenken. Der Start und die Streckenführung sind einzigartig und machen die Bahn so besonders.”
Gegen Ende der Morgenroutine wird die gesamte Anlage hochgefahren. Vom Bedienpult aus werden Musik, Lichter und das Bahnsystem zentral gesteuert. Währenddessen werden die Züge aus der Wartungshalle auf die Strecke gebracht. Der Schienenabschnitt vor dem Bahnhof ist im Gegensatz zum Rest der Attraktion nicht fest am Boden verankert. Eine spezielle Vorrichtung ermöglicht es, einen Streckenabschnitt vor dem Bahnhof seitwärts zu bewegen und somit die Züge aus der Wartungshalle auf die Strecke zu befördern. Bis zu vier Züge befinden sich gleichzeitig im Einsatz.
Aber nicht nur für Loic Schneider ist die Achterbahn aus dem Hause Mack Rides ein absolutes Highlight. Der blue fire Megacoaster zählt auch zu den großen Besucherlieblingen. Schneider und sein Team arbeiten daher jeden Tag mit vollem Einsatz daran, dass die Gäste einen reibungslosen Ablauf erleben können. Denn schließlich dient ihre Arbeit nur einem Ziel – dem perfekten Achterbahnspaß!