Hinter der Kulisse ist auf der Werkbank
Späne fliegen, das Feuer lodert, es wird gezeichnet und gebaut. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Denn neben spannenden Attraktionen und leckeren Spezialitäten, begeistern filigrane Zeichnungen und handwerkliche Geschicklichkeit die Besucher im Russischen Themenbereich des Europa-Park. Da diese faszinierende Werkstatt jedoch meist von den Gästen übersehen wird, haben wir uns mit Juri Dister, Vitaly Tsagareishvili und Vadym Titiapkin getroffen, um mehr über die Geschichte ihrer Kunst zu erfahren.
Das Russische Dorf begeistert nicht nur mit der rasanten Achterbahn „Euro-Mir“, deren gewaltige Türme schon von Weitem erkennbar sind, sondern präsentiert auch die Kultur jenseits des Ural. Schon wenn man durch den rosa verzierten Zwiebelturm durchspaziert, sieht man rechts die bunt gezeichneten Holzhäuser, die auch gleichzeitig die Werkstätten der russischen Handwerker sind. Jeder stellt sein Können in einem anderen Metier unter Beweis. Hier finden sich Ikonenmaler und Glasbläser ebenso wie Töpfer und Kunstschreiner. Daneben kann man auch beobachten, wie die klassischen Matroschkas hergestellt werden.
Wir haben uns mit Juri, Vitaly und Vadym getroffen, die uns Einblicke in ihre Tätigkeit geben. Juri übt den Beruf des Glasbläsers seit 35 Jahren aus und ist seit zwei Jahren bei uns im Park tätig. Vitali dagegen ist Holzschnitzer und schon seit 2005 im Europa-Park. Der jüngste Meister des Teams ist Vadym, dessen Leidenschaft der Töpferei gilt. „Wir lieben die Vielfältigkeit unseres Berufes und die Möglichkeit, stets neue Ideen zu verwirklichen.“ – schwärmen die Männer. Aus diesem Grund sind sie auch jede Saison im Park, denn dieser ermöglicht, selbstständig zu arbeiten und ihre Individualität auszuleben. Besonders wirkt er auch inspirierend auf die Männer!
Die Häuser sind wie eine Art Rundgang gebaut. Jeder der Handwerker hat seinen eigenen Platz mit eigener Werkstatt. Die Besucher bekommen so die Möglichkeit, die verschiedenen Prozesse der Herstellung dieser Kunstwerke zu sehen. Händisches Formen auf einer Töpferscheibe und das Bemalen von Keramikprodukten sind nur ein kleiner Teil dieser speziellen Kunst. Wie lange braucht man überhaupt dafür? Während Vadym die Frage beantwortet, perfektioniert er eine Keramikfigur für die Inneneinrichtung des Hotel Krønasår: „Da jede Arbeit sehr individuell ist, kann man das pauschal nicht sagen. Wir haben einen gewissen Anspruch und den wollen wir auch erreichen“, erklärt er. Da stimmt Juri zu – in der Regel braucht er für seine Glaswaren ein bis zwei Tage.
Da handwerkliche Kunst viel Geduld bedeutet und jedes Werk einen eigenen Spirit verlangt, wollen die Männer auch etwas damit erzählen. Juri kommt aus einer Stadt in Russland, deren Tradition die Glasbläserei ist. Er möchte den Gästen im Park diese Tradition und ihre Schönheit weitergeben. Er sagt, dass er jedes Mal versucht, seine Heimat in den Objekten einzubauen. Auch Vitali möchte die Vielfältigkeit und Magie der Holzkunst den Menschen hier überreichen. „Unsere Arbeit ist typisch russisch mit einem Hauch europäischer Kultur“. Um dieser Kunst näher zu kommen, bieten die Meister verschiedene Workshops an. Bei Vadym können Groß und Klein mit seiner Hilfe jeden Tag eine Stunde selbst etwas herstellen. Seine Kunststücke schmücken den gesamten Park an vielen Stellen und befinden sich in den Innen- sowie Außenszenerien.
Wir merken, dass ihr Herz voll und ganz für ihre Arbeit schlägt und das sieht man auch an den fertigen Werken. Dadurch, dass die moderne Technik die Männer davon befreit z.B. selber den Ton vorzubereiten, können sie sich ganz der Kreativität widmen und so den Park mit ihren Produkten weiterhin verschönern. In Zukunft werden unsere Handwerker auch die neue Wasserwelt Rulantica mit ihren einmaligen Kunststücken schmücken.