Die Geheimnisse des Europa-Park #1: Wo alles begann…
Viele von Euch kommen schon seit der frühesten Kindheit in den Europa-Park und kennen den Park in- und auswendig! Aber es gibt auch so Einiges, das Euch vielleicht noch überraschen dürfte! Anlässlich des 45. Geburtstags Eures liebsten Freizeitparks in diesem Jahr starten wir eine Artikelserie, um all das zu erzählen, was Ihr noch nicht wusstet! Wir beginnen mit der Entstehung des Europa-Park und versprechen, dass hier bestimmt noch das eine oder andere Geheimnis schlummert…
Die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens Mack ist natürlich schon sehr bekannt, dennoch ist es wichtig, die Ursprünge des Europa-Park zu kennen. Vom Wagenbau entwickelte sich das Unternehmen schon im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem Spezialisten für allerlei Fahrgeschäfte, die auf Jahrmärkten und in Freizeitparks betrieben wurden. Franz Mack und sein Sohn Roland Mack hatten die gemeinsame Vision, einen Freizeitpark als großes Schaufenster für die Produkte ihrer Traditionsfirma Mack Rides in Waldkirch zu errichten. 1972 stürzten sich die beiden in dieses Abenteuer und traten zunächst eine Reise in die Vereinigten Staaten an, um die Konzepte erfolgreicher Parks zu studieren. Lange Gespräche und intensive Überlegungen folgten. Es ist schon komisch, sich vorzustellen, dass alles mit einer ersten Skizze begann, die mit Bleistift auf einen Bierdeckel gezeichnet wurde!
Ihr braucht die Adresse nicht mehr ins GPS eingeben, Ihr wisst schon lange, wie Ihr mit geschlossenen Augen nach Rust kommt! Was Ihr jedoch vielleicht noch nicht wisst, ist, dass der aktuelle Standort des Europa-Park nicht der ursprünglich geplante ist. Während die Namen der Städte Waldkirch, der Heimat des Stammhauses Mack Rides, oder der schöne Ort Gengenbach bei Offenburg häufig erwähnt wurden, hatte die Familie Mack zunächst Breisach im Auge, eine Stadt 40 Kilometer südlich von Rust, direkt an der deutsch-französischen Grenze. Letztendlich wurde dieser Standort nicht gewählt, weil die Wasser- und Schifffahrtsbehörde ein Veto gegen das Projekt einlegte: Es hätte dort zu Überschwemmungen kommen können.
Aber Breisach hat dem Europa-Park ein bedeutendes Vermächtnis hinterlassen, denn bis heute erinnert der Name an die Stadt am Rhein! Bereits 1950 hatte Breisach als erste europäische Stadt überhaupt eine von der „Europa-Union Deutschland“ initiierte Probeabstimmung über die Bildung eines europäischen Bundesstaates durchgeführt und sich seitdem der europäischen Idee verschrieben. Der vorgeschlagene Standort des Freizeitparks der Familie Mack lag in der Nähe eines Sees mit dem Namen “Europa-See”. Ein Name, der bis heute das Konzept von Deutschlands größtem Freizeitpark prägt!
Die Suche konzentrierte sich dann auf einen Standort in der Nähe der Autobahn von Karlsruhe nach Basel. Das gemütliche Fischerdorf Rust hatte ein Grundstück, auf dem sich das Schloss Balthasar aus dem Jahr 1442 mitsamt seiner großen Parkanlage befand und der damalige Bürgermeister Erich Spoth war sofort begeistert von dem Projekt: So begann die Geschichte des Europa-Park in Rust!
Man könnte sich vorstellen, dass der Park mit einem solchen Namen von Anfang an ein europäisches Thema hatte. Der erste europäische Themenbereich wurde aber erst 1982 geboren. Es war Italien, dessen Atmosphäre und Architektur, wie in vielen Bereichen des Europa-Park, den atemberaubenden Visionen des Filmkulissen-Designers Ulrich Damrau folgte.
“Am Anfang haben uns die meisten für verrückt erklärt. Wir galten als Exoten, ohne Aussicht auf Erfolg.” Franz Mack, Gründer des Europa-Park.
Tatsächlich titelten viele Medien: “Der Pleitegeier schwebt über Rust”. Das ist schwer vorstellbar, wenn man den Erfolg betrachtet, den der Europa-Park heute hat. Es war ein großer Irrtum, nicht an dieses Projekt zu glauben: 4000 Menschen, darunter der Bürgermeister von Rust und der Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg, nahmen an der Einweihung teil und kamen zur Eröffnung des Europa-Park am 12. Juli 1975. Sie gehörten zu den 250.000 Besuchern in der ersten Saison. Im vergangenen Jahr durfte der Europa-Park dann erstmals über 5,7 Millionen Gäste aus aller Welt begrüßen!
Von den rund ein Dutzend Attraktionen, die bei der Eröffnung angeboten wurden, sind einige auch heute noch im Park zu finden. Dazu gehören „Wichtelhausen“, die „Panoramabahn“, die „Silverstone-Piste“ und der Schaufelraddampfer „African Queen“. Vielleicht konntet Ihr selbst oder Eure Eltern ja schon 1975 mit einer dieser Attraktionen fahren?
Und, kennt Ihr den Europa-Park jetzt ein bisschen besser als davor? Hier gibt es noch so viel mehr zu entdecken und wir werden bestimmt auch noch ein paar weitere Geheimnisse lüften!