Der Vildstrøm ganz zahm: So läuft die Wartung des Wild Rivers
Nachts steht die Wasserwelt Rulantica still – und ganz früh am Morgen werden die Rutschen gewartet. So auch der Vildstrøm: Wo sonst die Wassermassen mit voller Wucht durch den Außenbereich rauschen, herrscht früh morgens idyllische Ruhe. Wir haben Technikerin Anaïs Bridel dabei begleitet, wie sie den reißenden Strom zum Leben erweckt.
So mucksmäuschenstill wie im Morgengrauen ist es in der Wasserwelt Rulantica selten. Idyllisch erhebt sich die Sonne über Svalgurok und erhellt nach und nach den malerischen Außenbereich von Rulantica. Dort, wo normalerweise die Abenteurer die Rutschen hinabsausen, ist zu dieser Uhrzeit nicht mal das Plätschern des Wassers zu hören – die Becken sind komplett leer. Das ist normal, denn am frühen Morgen wird die gesamte Wasserwelt gewartet.
So auch der Vildstrøm, der sich normalerweise mit seinen reißenden Fluten durch den Außenbereich schlängelt. Jetzt ist er noch still und friedlich, schließlich fließt auch hier nachts kein Wasser. Doch das soll sich gleich ändern: Anais Bridel sorgt ab sechs Uhr morgens dafür, dass sich der leere Kanal wieder in den reißenden Strom verwandelt, den Abenteurer kennen und lieben.
Brillen, Schmuck und GoPros: Hier sammeln sich die Fundstücke
Ihre Vorbereitungen beginnen im Keller. Tief unter Rulantica verbirgt sich nicht nur die gesamte Haustechnik – dort sammeln sich auch alle Fundstücke, die im Vildstrøm verloren gehen. “Das funktioniert wie bei einer Waschmaschine”, beschreibt Anaïs. In acht Vorfiltern, die ähnlich wie Trommeln aussehen, sammelt sich alles, was beim Ritt durch die Fluten verloren geht. Was Anaïs findet, bringt sie ins Fundbüro der Wasserwelt.
Wir haben schon eine GoPro gefunden – und die hat sogar noch funktioniert! Häufig sind es aber Brillen und Schmuck, der sich hier sammelt.
491.000 Liter Wasser auf Kommando
Nachdem die Filter gereinigt wurden, steht die Wartung des Vildstrøms an. “Wir kontrollieren den Kanal jeden Morgen auf mögliche Schäden”, erklärt Anaïs. Dazu öffnet sie große Metalltore am Ein- und Ausgang des Vildstrøms. Mit Argusaugen läuft sie einmal durch den gesamten Kanal. Dabei achtet sie immer wieder auf kleine Flecken in der Farbe, die häufig durch die Badehosen entstehen. “Wenn wir hier einen Riss oder eine Delle finden würden, müssten wir das sofort reparieren lassen.” Erst wenn alles gecheckt wurde, heißt es: Wasser marsch!
Nicht nur der Vildstrøm, jede einzelne Rutsche wird jeden Morgen gecheckt. Im Team wechseln wir täglich die Attraktion.
Das Kommando für die große Flut kommt per Walkie-Talkie. “Vildstrøm bereit”, gibt Anaïs per Funk weiter. Mit einem Mausklick wird nun die Pumpe gestartet – in wenigen Minuten ist es vorbei mit der nächtlichen Ruhe! Ganze 491.000 Liter Wasser bilden den reißenden Strom. Es ertönt ein leichtes Grollen – und schon schießt das kühle Nass unaufhörlich in den Kanal. Wo vor einigen Minuten noch absolute Ruhe war, peitschen nun die Wassermassen durch den Außenbereich Rulanticas.
Doch so ganz freigegeben ist der Vildstrøm noch nicht. Wie bei jeder Rutsche, muss die Attraktion getestet werden, bevor sie für die Besucher geöffnet wird. Das übernehmen jeden Morgen die Operatoren. “Wir rutschen Probe, das gehört dazu”, sagt Anaïs mit einem Lächeln im Gesicht.
Das Interview führte Oliver Gewald. Noch mehr spannende Geschichten gibt es in der aktuellen Ausgabe der Europa-Park news. Du willst auch im Europa-Park Erlebnis-Resort arbeiten? Hier geht es zu unserem Jobportal.