Das beeindruckende Leben von Europa-Park Gründer Franz Mack

Franz Mack (†) steht für unzählige technische Spitzenleistungen und sein Name ist untrennbar mit dem Europa-Park und Mack Rides in Waldkirch verbunden. Er war zusammen mit seinen Söhnen Roland und Jürgen die treibende Kraft für den Bau und den Erfolg von Deutschlands größtem Freizeitpark. Wir stellen euch den 2010 verstorbenen Unternehmer und seine beeindruckende Geschichte vor.

Franz und Roland Mack auf der Baustelle Europa-Park

Franz Mack wurde am 7. März 1921 als fünfter Sohn von Heinrich und Theresia Mack geboren. Er schloss seine Ausbildung als Wagen- und Karosseriebaumeister ab. Im August 1947 gelang Franz Mack nach einigen Jahren Kriegsgefangenschaft in Afrika, Amerika und Frankreich die Flucht aus einem Lager im Elsass. Er durchschwamm zusammen mit seinem Bruder nachts den Rhein und wurde später für ein Jahr von seinem Vater in der amerikanischen Zone in Frankfurt bei einem Schausteller versteckt. Nach der Währungsreform kehrte er nach Waldkirch zurück und heiratete. Im Jahre 1948 übernahm Franz Mack mit seinen Brüdern, Hermann und Willi, die Verantwortung in der väterlichen Wagenbau- und Karussellfabrik in Waldkirch, die bereits im Jahr 1780 gegründet wurde. Die Betriebsstätten wurden vor Ort auf ein neues großzügiges Gelände verlegt.

Die Weltkugel samt Wagen und dem Slogan „Die weite Welt ist mein Feld“ wurde zum Symbol der Wertarbeit aus dem Hause Mack. Zum Lieferprogramm des Unternehmens gehörten nicht nur Wohn- und Verkaufswagen, sondern auch Sonderfahrzeuge, die man unter anderem für Karussells, Go-Kart-Bahnen und mehrstöckige Geisterbahnen benötigt. Zahllose Innovationen unter den Fahrgeschäften, wie die „Wilde Maus“, „Schweizer Bobbahn“, „Musik-Express“, „Münchner Sprungschanze“ und „Petersburger Schlittenfahrt“, stammen von dem erfolgreichen Familienunternehmen aus dem Schwarzwald. Sie wurden weltweit in vielfacher Ausfertigung vertrieben.

Pionier und Tüftler - Franz Mack mit seinem Modell der Dunkelachterbahn Eurosat
Pionier und Tüftler – Franz Mack mit seinem Modell der Dunkelachterbahn Eurosat

Die Handschrift von Franz Mack
Das Unternehmen Mack vereint heute eine Vielzahl von technischen Spitzenleistungen, die ihre Entwicklung der Erfindungskraft des Unternehmers Franz Mack verdanken. Im Laufe der Zeit erschloss Franz Mack den europäischen, angelsächsischen und nordamerikanischen Markt. Heute ist Mack Rides auch in China und dem gesamten asiatischen Raum stark vertreten. Franz Mack ist zusammen mit seinem Sohn Roland Gründer des Europa-Park, der am 12. Juli 1975 seine Pforten in Rust öffnete. Im Zuge der vielen Geschäftsreisen ins Ausland hatten er und Roland Mack in den USA die Idee, einen Freizeitpark zu bauen. Der Gedanke, einen Freizeitpark in Deutschland zu eröffnen, ließ sie nicht los. Am Abend tüftelten sie in einer Bar ihre Ideen aus und zeichneten ihr erstes Parkkonzept auf einen Bierdeckel.

Zahlreiche Anlagen und Fahrgeschäfte, die Besucher aus aller Welt anziehen, sind bis heute neue Konzeptionen des Waldkircher Stammwerks. Inzwischen ist der Europa-Park der größte saisonale Freizeitpark weltweit und unangefochtener Marktführer in Deutschland. Dank seiner Leidenschaft für Technik tragen zahlreiche Fahrgeschäfte im Park die Handschrift von Franz Mack. Unter anderem konzipierte er die im Jahre 1989 eröffnete Achterbahn „Eurosat“, wie auch die im Jahre 1997 in Betrieb genommene Hochgeschwindigkeits-Achterbahn „Euro-Mir“ mit dem legendären Turmlift, der in der Branche für großes Aufsehen sorgte. Bereits im hohen Alter hatte er das Modell selbst entworfen und entwickelt.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit engagierte sich Franz Mack in einer Vielzahl von Ehrenämtern, wie als Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Waldkirch, im Normenausschuss der fliegenden Bauten des TÜV sowie als Schiedsrichter im Verband der deutschen Freizeit-Unternehmer.

Jürgen, Franz und Roland Mack beim Neubau der Wasserachterbahn “Atlantica SuperSplah”

Ehrenbürger von Rust
Franz Mack war Förderer zahlreicher Vereine und Verbände in den Gemeinden Rust und Waldkirch. Er wurde vom Bundespräsidenten mit hohen Auszeichnungen geehrt: 1984 erhielt er den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande und 1997 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse. Für vorbildliche, beispielhafte und herausragende Verdienste um das Gemeinwohl wurde Franz Mack im Jahre 2001 von der Gemeinde Rust zum Ehrenbürger von Rust ernannt. Er ist zudem Träger der Verdienstmedaille in Gold der Stadt Waldkirch.

Am 3. Oktober 2010 ist Franz Mack in Rust im Alter von 89 Jahren gestorben. Franz Mack war seit 1948 verheiratet mit Liesel Mack (geborene Börschig), die im Jahr 2004 gestorben ist. Er war stolzer Großvater von fünf Enkeln. Der Generationswechsel im Unternehmen war Franz Mack schon frühzeitig sehr wichtig. Heute leiten seine Söhne, Roland und Jürgen, zusammen mit seinen Enkeln Michael, Thomas und Ann-Kathrin die Unternehmensgruppe Mack, die unter anderem aus dem Europa-Park und der Firma Mack Rides in Waldkirch besteht. Europa-Park Chef Roland Mack:

„Unser Vater war für uns alle ein großes Vorbild bis in seine letzten Lebenstage. Er hat Eigenschaften wie Bescheidenheit, Fleiß, Ausdauer, Aufrichtigkeit oder Offenheit gelebt und damit unsere Familie und unser Unternehmen nachhaltig geprägt.“

Die Statue von Franz Mack begrüßt die Besucher nach wie vor im Europa-Park
Die Statue von Franz Mack begrüßt die Besucher nach wie vor im Europa-Park

Im Video erfahrt ihr noch mehr über Franz Mack:

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