Bilder wie im Rausch
Von außen scheinen die Arbeiten am „Eurosat – CanCan Coaster“ abgeschlossen zu sein – was keiner sieht: Im Inneren der Kugel wird noch immer fleißig gearbeitet! Dort treffen wir Eugen Schramm und seinen Kollegen Thomas Klukas. Sie sind als Schwarzlichtmaler dafür zuständig, das Achterbahn-Erlebnis perfekt zu machen. Im Interview erzählen Sie uns, was ihre Arbeit im Europa-Park so besonders macht.
Der Französische Themenbereich erstrahlt seit Ende September in neuem Glanz. Nun empfängt das Moulin Rouge seine Besucher mit Musik, Tanz und rauschenden Partys! Das wird dem Fahrgast spätestens beim Verlassen des Bahnhofs und dem Eintritt in den „Absinth-Tunnel“ bewusst, bevor er sich dann im Aufzugturm – der Haspel – langsam durch das abendliche Paris in den Sternenhimmel aufschwingt. Von dort beginnt der rasante Sturz ins Nachtleben der Metropole, vorbei an Heißluftballons und durch den Säulenbogen des Arc de Triomphe.
All das findet jedoch in absoluter Dunkelheit statt – genau hier kommen Eugen Schramm und Thomas Klukas ins Spiel. Die beiden UV-Maler sind verantwortlich dafür, dass das nächtliche Paris in leuchtenden Farben erstrahlt. Hierfür haben sie wochenlang in ihrem Kölner Unternehmen mit viel Liebe zum Detail Sterne, Wolken und sogar ganze Gebäudeabbildungen bemalt. Darunter finden sich Pariser Wahrzeichen wie die berühmte Kathedrale Notre Dame, die in kräftigen Blau- und Gelbtönen erscheint und dabei fast surreal anmutet. Die Farbauswahl ist dabei ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts, wie Eugen Schramm erklärt:
„Wir wollten ein Gefühl der Nostalgie und Romantik durch die Malereien wecken. Die meisten Menschen verbinden mit Schwarzlichtmalerei diesen übertriebenen Comic-Stil, das wollten wir nicht.“
Ohne die entsprechende Beleuchtung erscheinen die Bilder matt und gedeckt. Richtet man allerdings ultraviolettes Licht auf die Malereien, leuchten sie satten Farben. Die beiden Künstler erzählen, dass sie sich seit 2013 auf das Malen mit UV-Farben spezialisiert haben und über die letzten Jahre eine eigene Palette entwickelt haben, die ihnen eine realistische und vor allem auch detailreiche Gestaltung erlaubt. Ihre verschiedenen Aufträge haben Schramm und Klukas sogar schon bis nach Dubai und Innsbruck geführt, wo sie bei der Gestaltung des „Visual Museum“ mitgewirkt haben. Das spannendste Projekt ihrer Karriere, darüber sind sich beide einig, ist allerdings der „Eurosat – CanCan Coaster“. Schramm schwärmt:
„Ich liebe Achterbahnen über alles. Und der Gedanke, selbst Teil der Gestaltung einer Achterbahn zu sein, hat uns sofort fasziniert. Später werden die Besucher dann regelrecht durch die Bilder fliegen, die wir geschaffen haben. Das ist einfach großartig!“
Dass die beiden ihren Beruf mit viel Leidenschaft ausüben, zeigt sich in jeder Einzelheit. Ihnen ist es wichtig, das Erlebnis für die Besucher auch zu einem visuellen Genuss zu machen. Neben dem künstlerischen Zuwachs wird es ab dieser Saison außerdem noch einen siebten Zug im „Eurosat – CanCan Coaster“ geben. So werden noch mehr Besucher in den Bann der intensiven Bilder gezogen, von denen Klukas und Schramm fast 100 Einzelteile angefertigt haben – jedes für sich ein kleines Kunstwerk. Selbstverständlich entsteht eine solche Arbeit nicht über Nacht. Bereits im November letzten Jahres haben die Maler ihre Arbeit begonnen, die Ideen hatten sich aber schon lange davor entwickelt.
„Wir konnten gar nicht anders. Wenn man die Anfrage für einen solchen Auftrag erhält, sprudelt der Kopf vor Ideen. Diese Bilder haben uns Tag und Nacht beschäftigt, schon vor Beginn hatten wir eine Millionen Ideen.“
Einen Monat lang waren Klukas und Schramm nun vor Ort im „Eurosat – CanCan Coaster“, um die letzten Malereien in der Haspel auszuführen. Dass sie ihre zahllosen Ideen im Europa-Park umsetzen können, freut auch Daniel Kerscher, Designer bei Mack Solutions, der begeistert auf den Saisonstart am 06. April hin fiebert. In enger Zusammenarbeit zwischen Designer und Künstlern sind die Bilder entstanden. Daniel Kerscher hat hierfür genaue Skizzen angefertigt.
Als er die ersten Probearbeiten in der Hand hatte, erinnert sich Kerscher, war sofort klar: „Die wissen genau, was sie tun. Wir wollen die Besucher in das Lebensgefühl der „Belle Époque“ eintauchen lassen.“
Die neuen Malereien werden dieses Erlebnis nun perfekt machen, da ist sich Kerscher sicher.