90er im Europa-Park: Das Erlebnis-Resort entsteht
Die 1990er Jahre waren ein Jahrzehnt des Aufbruchs und der Innovation – auch im Europa-Park. In dieser spannenden Dekade wurde nicht nur die Themenwelt konsequent ausgebaut, sondern auch das Fundament für den späteren Resort-Charakter gelegt, der den Europa-Park heute auszeichnet. Zeit, einen Blick zurückzuwerfen auf einige der bedeutendsten Entwicklungen dieser ereignisreichen Jahre.
Bereits 1990 gibt die Stiftung Warentest dem Europa-Park als einzigem deutschem Freizeitpark die Note „sehr gut“. Zwei Millionen Menschen besuchen den Park 1991. Das Urteil der Stiftung Warentest kommt 1996 zu einem eindeutigen Schluss: „Der Europa-Park in Rust bietet insgesamt das breiteste und qualitativ hochwertigste Angebot zu einem – vor allem im Vergleich zu Disneyland Paris – vertretbaren Preis.“ Und der Tourismusexperte Prof. Dr. Horst W. Opaschowski aus Hamburg geht noch einen Schritt weiter, als er sich mit den folgenden Worten im Gästebuch des Europa-Park verewigt: „Erlebe Dein Leben – so heißt die Prognose für die Zukunft. Die Zukunft hier in Rust hat längst begonnen.“

Nachdem in der 80er Jahren die ersten europäischen Themenbereiche in den Europa-Park eingezogen sind, wird das Konzept in der 90er Jahren weiter mit viel Liebe zum Detail verfolgt. Das 1991 entstandene Fjord Rafting wird im Jahr darauf dem neuen Themenbereich Skandinavien zugordnet. Zudem ergänzen Andersens Märchenturm, die Spielbude Dosekast und die Versunkene Stadt Vineta die neue Erweiterung.
Auch in anderen Teilen des Parks tut sich viel: Aus dem Gebiet rund um die Bobbahn wird 1993 durch das „Walliser Dorf“ Themenbereich Schweiz. Komplett neu ist 1994 die Erweiterung durch Spanien. Besonders markant: die hübschen Fassaden, das authentische Kopfsteinpflaster und natürlich die imposante „Spanische Arena“. Mit ihr hält auch die erste Pferde-Show Einzug in den Europa-Park. Wer es rasant mag, wird ebenfalls fündig: Die beiden Rundfahrgeschäfte Feria Swing und Kolumbusjolle sorgen für Nervenkitzel und spanisches Flair zugleich.
1995 öffnet das erste Europa-Park Hotel
Eine neue Epoche beginnt 1995 mit der Eröffnung des Hotels „El Andaluz“, dem ersten Hotel in einem deutschen Freizeitpark. Eine verlängerte Aufenthaltsdauer – resultierend aus einem immer größeren Parkangebot – lässt den Druck auf Übernachtungsmöglichkeiten steigen. Bereits im ersten Jahr ist das Hotel zu 87 Prozent ausgebucht.

1996 wird der Eingangsbereich mit der Deutschen Allee erweitert und offiziell zum Themenbereich Deutschland. Verschieden Shops bieten dort bis heute, was das Freizeitpark-Herz begehrt. In der Parkmitte entsteht 1997 die „Highspeed-Achterbahn“ Euro-Mir, geplant von Franz Mack und gebaut von MACK Rides. Bis heute prägen die ikonischen Spiegeltürme die Silhouette des Europa-Park. Der Themenbereich Russland wird mit der „Schlittenfahrt Schneeflöckchen“, dem Handwerkerdorf und einem großen Radioteleskop ergänzt.

1998 wird erstmals die Halloween-Saison eingeläutet, Kürbisse und schaurige Gestalten prägen den Oktober. Immer mehr Gäste werden von der bunten Vielfalt angezogen. Es folgt der Bau des Hotels „Castillo Alcazar“ 1999, um mehr Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten. Im selben Jahr entsteht mit dem „Matterhorn-Blitz“ die nächste Achterbahn, eine „Wilde Maus“ mit Vertikallift.
Fazit: Eine Dekade, die Geschichte schrieb
Die 1990er Jahre waren für den Europa-Park also ein Jahrzehnt voller wegweisender Entscheidungen und mutiger Neuerungen. Mit dem Ausbau der europäischen Themenbereiche, der Eröffnung der ersten Hotels und spektakulären Attraktionen wie Euro-Mir oder dem Matterhorn-Blitz legte der Park den Grundstein für das, was er heute ist: ein mehrfach preisgekröntes Erlebnis-Resort von internationalem Format. Wer damals schon zu Gast war, konnte spüren, dass hier Großes entsteht – und die Zukunft längst begonnen hat.
