Wasser marsch!

Bei Bauprojekten jeder Art wird gerne von „Meilensteinen“ gesprochen, wenn man sagen möchte, dass nun ein wichtiger Fortschritt in der Bauentwicklung erreicht worden ist. Bei „Rulantica – die neue Wasserwelt des Europa-Park“ konnten mit der Grundsteinlegung oder dem Richtfest auch schon so einige „Meilensteine“ begangen werden. Anfang Juni gab es nun erneut Grund zu Feiern als es erstmals hieß: Wasser marsch! Denn mit dem Wildbach im Außenbereich – auch Wildriver genannt – ist endlich die erste Attraktion namens „Vildstrøm“ mit Wasser in Berührung gekommen. Der Wildriver-Experte und geschäftsführende Gesellschafter der API WATER FUN GmbH aus Fulda, Peter Teichmann, war vor Ort und hat diesen „Meilenstein“ konzentriert verfolgt – erst am Beckenrand, dann mit Neoprenanzug im Wildriver bei 12 Grad Wassertemperatur.

Vogelperspektive auf den Vildstrøm:
Vogelperspektive auf den Vildstrøm

„Das gehört bei meinem Job dazu“, sagt Peter Teichmann als er aus dem 190 Meter langen Streckenverlauf des „Vildstrøm“ steigt und fügt hinzu:

„Das ist das schönste Ereignis überhaupt, wenn man sieht, dass die Planung erfolgreich war und die 12 Grad sind übrigens gar nicht so kalt, wie man vielleicht meint!“

Der Wild River-Experte hat zuvor noch akribisch die Flutung der Outdoor-Attraktion am Beckenrand verfolgt. Acht Pumpen sorgten in strammen fünf Minuten dafür, dass der Streckenverlauf komplett mit Wasser befüllt war. „Das Fassungsvermögen liegt bei rund 400 Kubikmetern Wasser“, weiß Teichmann. Das entspricht einem Swimmingpool mit einer Seitenlänge von 20 mal 10 Metern und einer Wassertiefe von zwei Metern.

Peter Teichmann ist der Premierenrutscher im Vildstrøm von Rulantica
Peter Teichmann ist der Premierenrutscher im Vildstrøm von Rulantica

Entscheidung im Zwischenbecken – links oder rechts?

Die Gäste werden ab dem 28. November im thematisierten Bereich „Vildstrøm“ per Treppenabgang in den Wildriver eintauchen können. Alleine vier Pumpen im Anfangsbereich der Outdoor-Attraktion sorgen dafür, dass die Badegäste dynamisch vorwärts in den abwechslungsreichen Streckenverlauf gespült werden. Nach rund 40 Metern gelangen die Besucher ins Zwischenbecken des „Vildstrøm“.

„Dann kann man sich entscheiden, ob man den Wild River verlässt oder dem Streckenverlauf links oder rechts folgt. Der eine Abschnitt ist um knapp 10 Meter kürzer und damit steiler im Gefälle als der längere mit rund 80 Metern. Das verlangt, dass man die Attraktion ein weiteres Mal austestet“, prognostiziert der Wild River-Experte.

Egal für welche Route sich der Gast auch entscheiden mag, in beiden Fällen dauert das Badespaß – je nach Strömungsgeschwindigkeit – rund zwei Minuten.

Attraktive Verläufe und eine hohe Kapazität

Die Besonderheit dieser markanten und für große Wasserparks typischen Outdoor-Attraktion ist der freigeformte Bahnverlauf in Beton, der hier nach den Plänen der API WATER FUN und in Rücksprache mit der Inhaberfamilie Mack realisiert wurde. Anders als bei herkömmlichen Rutschen, wo klar definierte und vorgefertigte Standardelemente verarbeitet werden müssen, bietet ein Wild River bei der Konzeption bezüglich der Streckenführung ein deutlich höheres Maß an Flexibilität und Attraktivität.

„Wir können Kurven, Wehre sowie steilere und flachere Abschnitte dort planen, wo wir wollen. Damit haben wir die Dramaturgie der Attraktion besser in der Hand und können für einen spannenden und attraktiven Verlauf sorgen“, sagt Teichmann.

Pro Stunde können zwischen 1.500 und 2.000 Badegäste den „Vildstrøm“ genießen. Die Anziehungskraft des Wild Rivers entsteht durch das Gruppenerlebnis. Badegäste nutzen in der Regel den Wild River in einer Gruppe – seien es Jugendliche, Familien oder Großeltern mit ihren Enkeln. Der Wild River spricht Badegäste höchst unterschiedlichen Alters an und schneidet in vielen Kundenbewertungen regelmäßig als beste Attraktion ab. „Ähnlich einem Wellenbad bieten wir mit dieser Attraktion zeitgleich vielen Menschen ein tolles Badevergnügen. Das hohe Maß an Anziehungskraft und Kapazität sind das `A´ und `O´ in einem Wasserpark“, weiß der Experte.

Zweiter Testlauf ist nötig

Nach seinem Premieren-Testlauf hat Peter Teichmann und sein Team an einigen Stellen im Streckenverlauf Nachbesserungen zu machen. „Das ist normal, dass nach dem ersten `Anbaden´, das ein oder andere Wehr noch einmal nachjustiert werden muss“, sagt der Wild River-Experte. Auch Anpassungen bei der Wassermenge zählen zu den üblichen Korrekturmaßnahmen, die es im Verlauf einer Wild River-Bauphase zu erledigen gilt.

„Wenn wir diese kleinen aber obligatorischen Anpassungen umgesetzt haben, folgt der zweite Testlauf, der für Ende Juni angesetzt ist. Danach wird der Wild River beschichtet.“

Vier Monate später dürfen sich dann endlich die ersten offiziellen Badegäste im „Vildstrøm“ treiben lassen, insofern sie eine Körpergröße von 120 Zentimetern vorweisen können und mindestens acht Jahre alt sind. Keine Sorge: die Wassertemperatur wird dann auch merklich höher sein als bei der Premiere von Herrn Teichmann. Statt der frösteligen 12 Grad wird der Wild River dann mit angenehmen 25 bis 30 Grad Wassertemperatur für spannende Momente im „Vildstrøm“ sorgen.

Auch mit dem Europa-Park Radio hat der geschäftsführende Gesellschafter der API WATER FUN GmbH, Peter Teichmann, geredet. Hört rein und erfahrt mehr über die spannende Outdoor-Attraktion „Vildstrøm“.