Floating Chair: Für Eatrenalin hat MACK Rides den “schwebenden Stuhl” erfunden
Eatrenalin ist die jüngste Welt-Neuheit in Rust – ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse, das es so bisher noch nicht gegeben hat. Im Mittelpunkt der sinnlichen Reise steht der Floating Chair, das neuartige Fortbewegungsmittel für eine unvergleichliche Experience. Günter Burger und sein vierköpfiges Team von MACK Rides erzählen, wie sie den “schwebenden” Stuhl in Rekordzeit gemeinsam entwickelt haben!
Am Anfang ist es nur eine Idee. Sie ist die Triebfeder jeder Innovation. Und dann entfesselt sich die Kreativität. Genauso war es auch beim Restaurant der Zukunft. Thomas Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Park, hatte mit dem Gastronomieexperten und CEO von Marché International, Oliver Altherr eine Vision: eine neuartige Koalition von Gourmetküche und Attraktion. “Wir trafen uns Ende 2018 zu einer zweieinhalbtägigen Brainstorming-Runde mit Thomas Mack”, erzählt Günter Burger, technischer Direktor bei MACK Rides, rückblickend. Die Herausforderung war riesig. Das Team um Burger sollte ein Fahrsystem finden, dass sich für ein neues Restaurantformat eignete.
“Unsere Kreativ-Runde war sehr euphorisch – gleichzeitig gingen wir durch Höhen und Tiefen. In den letzten zwei Minuten eines abschließenden Brainstormings war sie dann geboren, die bahnbrechende Idee: keine Schienen, sondern ein smartes Möbel, das programmierbar ist.”
Das war die Geburtsstunde des sogenannten Floating Chairs. Doch wie gleitet der neuartige Stuhl schier reibungslos durch die Räume? “Wir wollten eine Technik entwickeln, die maximale Bewegungsfreiheit bietet”, erzählt Günter Burger. “Jede einzelne Fahrt sollte flüssig sein und dem Gast das Gefühl vermitteln, er würde im Raum schweben.” Der gelernte Schreiner, der seit 1984 im Unternehmen ist und mittlerweile zur Geschäftsleitung gehört, fertigte Anfang 2019 einen vereinfachten Prototyp an, um dem Thema Leben einzuhauchen.
“Ab diesem Zeitpunkt fühlte sich die Vision realisierbar an. Aber ohne meine vier Teamkollegen hätte ich den Floating Chair niemals in so kurzer Zeit bis zur Marktreife bekommen.”
Was als Feierabend-Projekt startete, entpuppte sich binnen weniger Monate zu einer echten Innovation. Im Mittelpunkt steht dabei ein Stuhl, der so viele Achsen wie ein Industrieroboter hat! Burger betont: “Wir haben in unserem Team einen so unglaublichen Erfinder-Spirit entwickelt, dass wir ungeplant und kurzfristig eine völlig neue Plattform-Technologie entwickelten – das konnte sich vorher keiner vorstellen. Der Plan war ja eigentlich, möglichst fertige Lösungen aus anderen Branchen zu kombinieren.” Das Erfolgsrezept von Eatrenalin ist für Günter Burger ganz klar im Team begründet: “Weil jeder seine ganz speziellen Fähigkeiten hat und diese perfekt eingebracht hat.”
Einer der Kollegen um Teamleiter Günter Burger ist Michael Moser, Leiter Prototypenbau bei MACK Rides. Der gelernte Metallbauer hat beim Floating Chair jedes einzelne Teil selbst konstruiert. So auch die Mecanum-Räder, auf denen der Stuhl beziehungsweise der Roboter fährt. Die gibt es zwar bereits am Markt – aber Michael Moser hat sie unkonventionell weiterentwickelt. “Omnidirektionale Bewegungen sind jetzt möglich.” Will heißen: Dank der speziellen Radkonstruktion kann der Stuhl jederzeit in eine beliebige Richtung fahren. “Wir haben in zwei Jahren Entwicklungszeit lediglich 50 gemeinsame Meetings gehabt – am Ende waren wir selbst alle baff, das geschafft zu haben.”
Was ist das Geheimnis in so kurzer Zeit eine großartige Innovation zu stemmen? Teamkollege Christian Fahrländer, Koordinator Elektrische Systeme bei MACK Rides ergänzt mit einem Augenzwinkern:
“Wir alle von MACK Rides lieben Visionen und sind begeisterungsfähig. Unmögliches hat seinen besonderen Reiz!”
Der Mechatronik-Experte sorgte unter anderem dafür, dass alles rund um die Elektrokonstruktion beim Floating Chair vorschriftsmäßig funktioniert. Außerdem war Christian Fahrländer auch für die Beschaffung der einzelnen Bauteile verantwortlich. Er sagt: “Das war während der Pandemie eine echte Herausforderung. Aber wir hatten im Team stets das gleiche Ziel vor Augen und jeder hat dem anderen geholfen.”
Ähnlich positiv berichtet auch Hubert Schill, Entwickler Automatisierung/Robotik bei MACK Rides. “Wenn ich als Erfinder einer Attraktion erlebe, wie begeistert die Gäste nach der Experience sind, dann macht mich das unglaublich stolz.” Der Experte bringt jahrelange Programmiererfahrung bei Roboteranlagen mit und hat für Mack Animation eine Schnittstelle entwickelt. Diese erzeugt einen 3-D-Film, der definiert, wie sich die einzelnen Floating Chairs innerhalb dieser Choreografie bewegen. Hubert Schill weiter: “Wir haben es geschafft, einen Verbund zu synchronisieren, der aus circa Hundert Einzelsteuerungen und 600 elektrischen Antrieben besteht sowie mehreren Tausend Licht- und Show-Elementen. Für mich steckt da viel Fleiß und Wille drin.” Schließlich betont Software-Entwickler Baldeep Singh von MACK Rides:
“Wirklich einzigartig bei der Erfindung des Floating Chairs war, dass jeder in unserem fünfköpfigen Team brutal viel Knowhow von seiner Disziplin einbrachte. Wäre das Team so nicht gewesen, hätten wir das Produkt jetzt nicht am Start. Ich bin sehr stolz, dieses zukunftsträchtige System mitentwickelt zu haben.”
Während immer mehr Gäste seit der Eröffnung Anfang November 2022 in den Genuss von Eatrenalin kommen, tüfteln die Erfinder in Waldkirch bereits an weiteren innovativen Groß-Projekten. “Es gibt schon mehrere konkrete Ideen”, verrät Günter Burger. “Basierend auf der Technologie des Floating Chairs lässt sich noch Weiteres entwickeln. Das ist sehr spannend.” Einmal Erfinder, immer Erfinder!
Mit den Machern des Floating Chars sprach Judith Wildt Bastos. Noch mehr Informationen rund um Eatrenalin gibt es in der aktuellen Ausgabe der Europa-Park news.